Ein Mann mit einer klaren Botschaft: Notker Wolf begeistert 400 Zuhörer in der Kirche St. Ulrich am 18. September 2017

Voll besetzte Stühle in St. Ulrich bei der Lesung von Notker Wolf

"Jesus hat uns zwar das Evangelium geschenkt, aber kein gesichertes Leben." Mit dieser eindeutigen Aussage startete der ehemalige Herr über 30.000 Benediktiner weltweit seinen einstündigen Vortrag, untermalt von unserem hauseigenen Chor der Begegnung. Wolf sieht die Flüchtlingskrise nicht als "Problem", sondern als Chance: in der Begegnung mit dem Fremden würden unsere eigenen Werte wieder sichtbar. Die vielen Flüchtlingshelfer in Deutschland bewiesen, dass im Westen tatsächlich noch andere Werte vorhanden sind als Konsumismus und Materialismus, wie es viele Menschen in den Herkunftsländern glaubten: "Da treffe ich als Flüchtling auf einen Menschen mit Herz".

Wolf ging dabei auch auf die Aktivitäten seines eigenen Ordens ein, der im Kloster St. Ottilien ebenfalls Flüchtlinge aufgenommen habe. Die Anerkennung für die Leistungen unseres Vereins sei eines der wesentlichen Gründe für sein heutiges Erscheinen.

Der Chor der Begegnung singt bei der Lesung von Notker Wolf
Der Chor der Begegnung umrahmte die Veranstaltung musikalisch.

Bei den meisten Menschen jedoch provoziere die Flüchtlingskrise Angst und Misstrauen, so Wolf. Angst vor einer Islamisierung, Angst vor Verlusten, Angst vor der Zukunft. Diese Ängste müsse man ernstnehmen und nach Lösungen suchen. Dazu sei die Bereitschaft nötig, die Unsicherheiten des Lebens auszuhalten.

Von genau diesen Unsicherheiten könnten die meisten Flüchtlinge, die vor Krieg, Hunger und Vertreibung fliehen, ein Lied singen. Wolf berichtete von einem Besuch in Slum von Nairobi und warb um Verständnis, dass Menschen in prekären Umständen, die erfahren, dass es ihnen anderswo auf der Welt besser ergehen könnte, ihr Land verlassen: "Sie würden auch nicht sagen, ach, es ist ja so schön, in diesem Slum sitzen zu bleiben".

Notker Wolf am Redepult
Notker Wolf während des Vortrages

Es bestehe also eine christliche Pflicht, diese Menschen bei der Integration zu unterstützen. Dennoch sei klar: "Wir können nicht für euch die Großmutter spielen". Wer sich nicht an die deutsche Kultur und die deutschen Werte anpasse, müsse gehen.

An diese christliche Pflicht erinnerte auch unser 1. Vorsitzender und Koordinator Georg Schrenk. In der Unterstützergruppe arbeiteten viele verschiedene Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammen. Wer sich für unsere Arbeit interessiere, sei herzlich eingeladen: "Sie können die Realität erleben, die meist etwas anders aussieht, als manche Medien berichten." Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

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