Teilnehmer des 38. Rundgesprächs/3. Mitgliederversammlung

MdL Johann Häusler (FW) und Oberbürgermeister Frank Kunz (CSU) lobten auf unserer 3. Mitgliederversammlung am 29. November 2019 im Kath. Kirchenzentrum St. Ulrich unser Engagement für Stadt und Landkreis. „Diese Arbeit kann man nicht mit Geld aufwiegen“, sagte Kunz nach der Vorstellung des Jahresberichts durch den Vereinsvorstand, der zeige, „was an Engagement und Herzblut dahintersteckt“.

Appelle an Flüchtlinge und Politik

Unser 1. Vorsitzender und Koordinator, Georg Schrenk, richtete in seinem Jahresrückblick einen Appell an die Politik: „Man löst Probleme nicht, indem man sie wegschiebt“. Das neueste Migrationspaket aus Berlin verdiene nicht die „Lobpreisungen“, die es erhalte, da es keine Lösungen für Langzeitgeduldete enthalte, wie sie die Flüchtlingshelfer schon seit Jahren anmahnen.
Schrenk richtete sich jedoch auch an die Flüchtlinge selbst. Zwar sei es mittlerweile gelungen, ca. 50 bis 60 % der 550 in Dillingen lebenden Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung zu stecken. „Aber das heißt, dass 40 % sich noch ändern müssen!“ Schrenk mahnte hier insbesondere Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit an. Besonders positiv hob er hervor, dass einzelne Flüchtlinge sich bereits an unterschiedlichen Orten engagierten, so zum Beispiel im Integrationsbeirat, bei der Feuerwehr oder als Mitglied in unserem Verein. Dies seien „Menschen, die unsere Gesellschaft braucht“, stimmte Frank Kunz den Helfern bei, und Häusler bekannte, er tue sich schwer damit, wenn solche Menschen abgeschoben würden: „Das ist mit menschlich-rationalem Verstand nicht nachvollziehbar“.

Verein sorgt sich um die Zukunft

Sorgen bereiten uns jedoch die zunehmend sinkende Anzahl an Unterstützern sowie die Besetzung der Vorstandsposten über 2020 hinaus. „Im Vorstand zerbrechen wir uns den Kopf darüber, doch zaubern können wir auch nicht“, sagte unser 2. stellvertretender Vorsitzender und Medienbeauftragter, Jan Doria, bei seinem Bericht. Er hatte im abgelaufenen Jahr erfolglos nach einem neuen Medienbeauftragten gesucht. Darüber hinaus ging Doria nochmals auf die viel diskutierte Frage ein, wie „politisch“ Flüchtlingshilfe denn sein dürfe. Er stellte klar, dass wir immer nur dann unsere Stimme erheben, wenn es den Interessen der Flüchtlinge diene – aber niemals, um selbst Parteipolitik zu betreiben.

Schatzmeister Lukas Firnigl berichtete, dass die Rückzahlungen der an Flüchtlinge vergebenen Darlehen nach wie vor reibungslos verliefen, und dankte den Spenden des Vereins, darunter als größte Einzelspender im abgelaufenen Jahr der Lions Club, die Stadt Dillingen, die Lohnsteuerhilfe Dillingen und die VR-Bank Donau-Mindel eG. Nachdem die Kassenprüfer nichts zu beanstanden hatten, erhielt der Vorstand für diesen Bericht von der Mitgliederversammlung die einstimmige Entlastung.
Der vollständige Jahresbericht ist hier einsehbar.

„Ich wünsche mir, dass die Weihnachtsbotschaft auch so interpretiert wird, dass Verständigung möglich wird und mit Herzensbildung in Verbindung gebracht wird“, sagte MdL Johann Häusler in seinen Schlussworten.

Joomla templates by a4joomla