Wir beteiligen uns an der bayernweiten Aktion „Wir haben Platz!“
Am 27. September 2020 fand der bayernweite Aktionstag zur Seenotrettung unter dem Motto „Wir haben Platz“ statt, zu dem der Dachverband der bayerischen Flüchtlingshelfer, Unser VETO, und die Aktion Seebrücke aufgerufen hatten. Die Grüne Jugend Dillingen und unser Verein beteiligten sich mit einer eigenen Aktion in der Königsstraße.
Die Organisatorinnen Lea Wasner, Leonie Herdin und Hanna Wörrlein, Stadtrat Joachim Hien (B90/Die Grünen), unsere 1. stellvertretende Vorsitzende, Cornelia Kügel-Merkel und unsere Beisitzerin Barbara Brüning setzten ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen, die in den griechischen Flüchtlingslagern in großer Not, in gesundheitlicher Gefahr und unter menschenunwürdigen Umständen ausharren. Bereits im April diesen Jahres hatten wir zusammen mit dem Verein Matteo – Kirche und Asyl den Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) in einem Offenen Brief aufgefordert, die Lager zu evakuieren, um eine Ausbreitung des Coronavirus unter den schlechten hygienischen Bedingungen zu verhindern.
Flüchtlingshelfer fordern Freilassung des Seentorrettungsschiffes SeaWatch 4
„Was würden Sie tun, wenn Sie in einem solchen Lager ausharren müssten? Würden Sie bleiben?“, fragte Barbara Brüning. Sie kritisierte, dass am 20. September das Seenotrettungsschiff SeaWatch 4, das von der Evangelischen Kirche ausgesandt wurde, in Italien festgesetzt wurde. Wir hatten sich dem breiten Unterstützerbündnis „United4Rescue“ aus mittlerweile über 600 Organisationen in ganz Deutschland angeschlossen. Nach Angaben des Bündnisses begründeten die italienischen Behörden die Festsetzung des Schiffes unter anderem damit, dass es „zu viele Rettungswesten an Bord“ habe. „Das ist ein schlechter Scherz“, kommentierte Brüning. „Wie kann ein Rettungsschiff zu viele Rettungswesten an Bord haben?“
Landkreis soll sich zum „sicheren Hafen“ erklären
Gleichzeitig erklärten wir unsere Unterstützung für einen Antrag der gemeinsamen Fraktion von Grünen und Linken im Kreistag, den Landkreis Dillingen zum „sicheren Hafen“ für aus Seenot gerettete Flüchtlinge zu bestimmen. „Vor zwei Jahren hat der Landkreis den Seenotrettern von Ärzte ohne Grenzen den Europäischen St. Ulrichspreis verliehen. Es wird Zeit, dass die Politik vom Reden ins Tun kommt und ihre Verantwortung wahrnimmt“, so Brüning weiter. In ganz Deutschland hätten sich bereits über 200 Kommunen bereit erklärt, freiwillig Flüchtlinge aufzunehmen. „Wir sollten die lokale Mitbestimmung in der Migrationspolitik fördern, damit diese Hand in Hand mit den solidarischen Städten und Gemeinden in ganz Europa neu gestaltet wird. Das Sterben im Mittelmeer muss aufhören!“